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Der situationsorientierte Ansatz wurde in den Jahren 1984-1989 am „Institut für angewandte Psychologie und Pädagogik in Kiel“ von Dr. phil. Armin Krenz auf die Grundlage des „Situationsansatzes“ erarbeitet und hat sich in den letzten Jahren als ein viel beachteter elementarpädagogischer Ansatz in Deutschland und dem europäischen Ausland etabliert. Er berücksichtigt die sozialkulturellen und psychologisch bedeutsamen Lebensbedingungen von Kindern und ihren Eltern und basiert auf dem ganzheitlichen Menschenbild das den Mensch in den Mittelpunkt rückt. Dabei geht der Ansatz von folgender Grundsatzfrage aus:
Welche entwicklungsförderlichen Bedingungen brauchen Kinder und ihre Familien, um eigene vorhandene Ressourcen auf- und auszubauen?
Grundlagen für den situationsorientierten Ansatz sind Annahmen aus drei Fachrichtungen.
a) Die Bindungsforschung geht davon aus, dass Kinder emotional- soziale Kompetenzen, Wahrnehmungsoffenheit, Selbstannahme oder andere personale Kompetenzen über soziale Beziehungen aufbauen. Deshalb ist die Erzieherin im situationsorientierten Ansatz vor allem Vorbild und Bindungspartnerin und gar nicht Lehrerin.
b) Laut Bildungsforschung, so Krenz, kann man Kinder nicht bilden, da eine nachhaltige Bildung immer nur durch Selbstbildung geschieht. Deshalb soll - laut situationsorientiertem Ansatz – den Kindern vor allem Lebensfreude vermittelt werden, so dass das Kind sein Leben entwickeln möchte.
c) Krenz führt auch die Hirnforschung an, der zufolge Glücksempfinden für die Selbstbildung entscheidend ist. Durch Lebensfreude setzt sich ein Kind gerne mit Lebenseindrücken auseinander. Außerdem ist Wahrnehmungsoffenheit Voraussetzung dafür, dass Kinder sich gut auf das zukünftige Leben in dieser Welt vorbereiten. Können Kinder offene Fragen und Erlebnisse nicht verarbeiten, so wird es ihnen an Wahrnehmungsoffenheit mangeln.
Die Selbst-, Sach-, und Sozialkompetenz von Kindern auf- und auszubauen, um bei Kindern möglichst viele Ressourcen zu wecken und eine Entwicklung in allen Entwicklungsfeldern möglich zu machen. praktisch bedeutet dies, die Selbstständigkeit der Kinder, ihre Autonomie und ihr soziales Verhalten auf der Grundlage eines wertorientierten Verhaltens zu aktivieren und weiterzuentwickeln.
Der situationsorientierte Ansatz geht von sieben verbindlichen Eckwerten aus, die ein Wegweiser für eine professionell gestaltete Elementarpädagogik sind: